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10 Jahre Beratung, Fortbildung und Netzwerkarbeit

In den 90er Jahren wurde das Thema hocheskalierte Konflikte und Mobbing am Arbeitsplatz in seiner gesellschaftspolitischen Bedeutung immer offensichtlicher. Mobbing wurde als Problem identifiziert und als Faktor in einer sich immer schneller wandelnden Arbeitswelt diskutiert. Der volkswirtschaftliche Schaden von hoch eskalierten Arbeitsplatzkonflikten war und ist beträchtlich.

In ganz Baden-Württemberg bildeten sich regionale Initiativen, die von Mobbing betroffenen Menschen Beratung und Begleitung anboten. Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB), weitere Gewerkschaften und arbeitsweltbezogene Dienste in den Kirchen fingen an Beratungsangebote bereit zu stellen. In Trägerschaft der kirchlichen Dienste gründeten sich regionale Mobbing-Telefone.

Angegliedert an die psychosomatische Reha-Klinik Glotterbad wurde 2008 von unterschiedlichen Organisationen die "Mobbing-Hotline Baden-Württemberg" als erste Anlaufstelle für Ratsuchende ins Leben gerufen. Dies geschah auf Initiative der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg und ihrer RehaZentren gGMBh. Mit Hilfe ehrenamtlicher Beratung konnte Betroffenen nun landesweite und niedrigschwellig telefonische Unterstützung angeboten werden. Die Mehrzahl der regionalen Mobbing-Telefone bildete unter dem Dach der damaligen Mobbing-Hotline ein Netzwerk und berät seitdem sowohl unter jeweils eigener Telefonnummer als auch für die Konflikthotline unter der überregionalen Nummer 0711 892 44 300.

Im Laufe der Jahre  entwickelte sich die telefonische Beratungsstelle weiter zur Fachstelle für Beratung und Fortbildung bei Konflikten im Arbeitskontext. Die Organisation wurde 2013 umstrukturiert und umbenannt in "Konflikthotline Baden-Württemberg e.V." Damit wurde der Präventionscharakter des Angebots noch stärker hervorgehoben: Mobbing ist eine Form von hocheskalierten Konflikten am Arbeitsplatz. Prävention und Intervention setzt aber bei allen Arten von Arbeitsplatzkonflikten an. Zudem wird damit deutlich ausgedrückt, dass sich der aus einer Stiftung hervorgegangene gemeinnützige Verein als allparteiliche und neutrale Anlaufstelle für Erwerbstätige und Arbeitgeber begreift.

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